Manson stellt in Berlin sein Album vor?

  • Neues Album, neue Freundin


    Berlin - Er ist nicht nur ein Meister der Provokation, er versteht auch die Kunst der Selbstinszenierung. Zur Präsentation seines neuen Albums "Eat Me, Drink Me" lud US-Rocker Marilyn Manson (38) am Freitagabend rund 80 Gäste in eine alte Villa im vornehmen Berliner Stadtteil Grunewald.


    Dabei überraschte er mit der Vorstellung seiner neuen Freundin, der 19-jährigen Schauspielerin Evan Rachel Wood.


    Der Ort der Albumpräsentation war bis zuletzt streng geheim gehalten worden. Das herrschaftliche Anwesen mit leicht verwildertem Garten verwandelte sich für diesen Abend in die "Villa Marilyn Manson" und wurde mit Scheinwerfern in gruseliges Licht getaucht. Schwere Vorhänge, brennende Kerzen, ausgestopfte Tiere und mit blutroter Farbe bespritzte Wände erwarteten die Besucher im Inneren des Hauses ein passendes Ambiente für die düster-morbiden Songs der am 1. Juni erscheinenden Platte.


    Ganz in Schwarz gewandet, mit einem Totenkopf auf der Brust und wie immer bleich geschminkt begrüßte der Elternschreck die erwartungsvollen Gäste mit einigen nachdenklichen Worten zu seinen neuen Songs: "Ich habe im Verlauf der Albumaufnahmen meine Identität als Person wiedergefunden." Manson hat eine schwere Zeit hinter sich, seine Ehefrau, die Stripperin Dita von Teese, hatte im Dezember nach nur einjähriger Ehe die Scheidung eingereicht. Noch immer scheint Manson dieser Verlust in den Knochen zu stecken. Die schmerzerfüllten elf Songs der CD sind so düster wie aggressiv, stecken voller Hass: In "Mutilation Is The Most Sincere Form Of Flattery" etwa schreit der Horror-Rocker immer wieder: "Fuck you".


    Die Albumvorstellung erreichte ihren Höhepunkt, als Manson ganz unvermittelt mit der jungen, blonden Dame vor die Gäste trat: Evan Rachel Wood trug einen roten Rock und versteckte die Augen hinter einer Sonnenbrille mit herzförmigen Gläsern. "Heart-Shaped Glasses" heißt dazu passend auch die am 25. Mai erscheinende Vorab-Single. Wood habe ihn zu diesem Song inspiriert, erzählte Manson. "Während ich das Buch "Lolita" gelesen habe, trug Rachel diese Brille." Ansonsten nahm sich Manson alias Brian Warner an diesem Abend sehr zurück, ließ die Musik sprechen, die vom Band kam. Der bereitgestellte Flügel blieb leider stumm.


    Auch zum Amoklauf von Virginia äußerte sich Manson nicht. Diese Woche war zu lesen, dass er befürchte, seine Musik könne für das Massaker mitverantwortlich gemacht werden. 1999 wurde Manson von konservativer Seite und Elternverbänden in den USA vorgeworfen, er trage mit seiner aggressiven Musik und seinen düsteren Texten eine Mitschuld am Blutbad an der Columbine High School in Colorado, er wehrte sich dagegen. "Es würde mich nicht überraschen, wenn es wieder ähnlich läuft", zitierte nun der Sender MTV Manson.


    Mit dem Titelsong "Eat Me, Drink Me" kam die Albumpräsentation nach gut einer Stunde zu ihrem Ende. Noch rasch ein Kuss für die vor der Villa wartenden Medienvertreter, dann entschwand Manson mit seiner Lolita in die Berliner Nacht. Und, wer weiß, vielleicht wird man den Gruselrocker, der im Juni für einige Konzerte und Festivals wieder nach Deutschland kommt, demnächst ja häufiger im Grunewald antreffen. Schließlich kursieren immer wieder Gerüchte, Manson wolle sich in Berlin eine Bleibe suchen. Die "Villa Marilyn Manson" würde gut zu ihm passen.


    Quelle Stuttgarter Nachrichten.de


    Vergleiche auch: http://www.welt.de/kultur/arti…Villa_Marilyn_Manson.html

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  • Das ist ja eine super Nachricht und die Bilder. Ich bekomme glatt Gänsehaut. Ich will ihn endlichin Natura sehen, mussd noch gute 8 Wochen u. 2 Tage warten. Brian ich komme. *scream* :erröten


    +++°Marilyn, U are the God of Vampires for me!°+++
    +++°If you was my Vampire...°+++
    +++°"EaTmEdRiNkMe"°^^f*** me^^+++
    +++°Brian, U makes my Life!°+++
    +++°My big Day for 2007: The June, 24., U get my String!°+++


    "HE was the only thing that i could love in this dying world."

  • Zitat

    Original von The New Shit
    Und was sagt die Presse zu Eat Me, Drink Me???


    Unter anderem auch das:


    Am Freitag stellte Marilyn Manson in einer Berliner Villa sein neues Album "Eat Me, Drink Me" vor, das am 1. Juni erscheint. Das Weißgesicht ließ es sich nicht nehmen, dazu noch ein paar Takte loszuwerden.


    Berlin (ps) - Marilyn Manson ist nicht irgendjemand. Während die Arctic Monkeys vor kurzem noch in eine Bar einluden, in der die Management-Abgesandten den Journalisten drei Getränke-Bons in die Hand drückten und den CD-Player anschmissen, wird für Manson gleich eine komplette Villa im Berliner Nobelviertel Grunewald umdekoriert. Bei der Albumvorstellung am Freitag reicht man, umgeben von ausgestopften Dachsen und blutbeschmierten Wänden, Sekt, Bier und Cranberry-Wodka. Ganz klar: das hier ist die Champions League. Mit Millionen verkaufter Platten im Rücken kann man sich so etwas ja schließlich auch mal leisten.


    Mit Ankündigung geht eine Tür auf und der Star des Abends - der mit weißer Katze auf dem Arm übrigens auch ein Gemälde an der Wand ziert - betritt den Raum. Mit seinem langen Ledermantel und den klobigen Schuhen wirkt Manson für seine Verhältnisse zwar recht leger, sein Gesicht ist aber natürlich komplett weiß geschminkt und die Haare perfekt gestylt. Alles andere wäre Hochverrat an seiner Figur.


    "Eat Me, Drink Me" ist eine Kollaboration von Marilyn Manson und dem Schweden Tim Sköld, der seit 2002 Mitglied von Mansons Band ist und damals Twiggy Ramirez ersetzte, der ja bekanntlich inzwischen bei A Perfect Circle in die Saiten haut. Das Resultat dieser Zusammenarbeit ist zu Beginn der Platte erstaunlich mainstreamig und lange nicht so extrem wie man das (auch) von ihm gewöhnt ist. Der lässig abgehangene und tolle Opener "If I Was Your Vampire" entstand, wie in der ersten Textzeile angedeutet, an Weihnachten um 6 Uhr morgens und war so etwas wie der Startschuss für das Album, wie Manson in einer kurzen Einführung verrät.


    Nach vier Songs und einigen überraschenden Prog-Rock-Ausflügen erscheint der Meister ein zweites Mal. Im Schlepptau hat er seine neue Freundin Evan Rachel Wood, die die Nachfolge von Promi-Stripperin Dita Von Teese angetreten hat. An diesem Abend hat sie zwar keine andere Funktion, als sich wortlos der versammelten Journaille zu präsentieren und sich eine rote Sonnenbrille aufzusetzen. Auf Brian Warner, wie Manson im wirklichen Leben heißt, scheint die Dame aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.


    Nach der Trennung von Dita sah sich der selbst ernannte "God Of Fuck" als ausgebranntes Wrack, das noch nicht mal im Stande war, sich umzubringen: "... und das wäre wenigstens ein Ziel in meinem Leben gewesen." Seine neue und blutjunge Flamme habe ihm dann aber geholfen, die Macht der Romantik wieder schätzen zu lernen. Entsprechend wird Wood dann in Mansons Ausführungen, die nicht selten etwas zu auswendig gelernt klingen, regelrecht abgefeiert, während er mit Von Teese lieber auf seiner neuen Platte abrechnet.


    In einem dicken Ledersessel arbeitet Manson daran, seine neue Romanze als "Wir Gegen Den Rest Der Welt"-Beziehung zu inszenieren. Vor kurzem beschrieb er die gerade mal 19-Jährige – und damit nach amerikanischen Recht noch nicht einmal volljährige - Wood in den Schlagzeilen noch als sein passendes Gegenstück. An diesem Abend geht er noch weiter und verweist auf legendäre Außenseiter-Filme wie "Bonnie & Clyde" oder "True Romance", die ihn in letzter Zeit beeindruckt haben. Evan Rachel Wood lächelt dabei etwas scheu, während Manson weiter munter aus dem privaten Nähkästchen plaudert und detailreich beschreibt, wie er mit ihrer Hilfe wieder zurück zu sich selbst fand und diese Wiederauferstehung als kreatives Potenzial nutzte.


    Auf "Eat Me, Drink Me" kommt diese neu geschöpfte Kreativität aber leider kaum zur Geltung. Das ist mehr als schade, denn Manson beginnt gut und hat mit dem eingängigen "Heart-Shaped Glass (When The Heart Guides The Hand)" eine der besten Singles seines Schaffens in Petto. Doch trotz der extrem rauhen Produktion und einem Überangebot an Gitarren-Soli wirkt sein Industrial-Mainstream-Rock zu abgenutzt.


    Vorsichtshalber nimmt Manson noch allen Kritikern, die den Albumtitel in Zusammenhang mit dem deutschen "Kannibalen von Rothenburg" setzen, den Wind aus den Segeln. Er habe nur eine Dokumentation über den Fall gesehen und sei davon natürlich auch sehr beeindruckt gewesen. Einen allzu großen Einfluss auf die Entstehung des Albums habe die Tat aber nicht gehabt, versichert Manson.


    Trotz allem Brimborium und Skandalen wird den anwesenden Journalisten an diesem Abend wieder schonungslos vorgeführt, dass Marilyn Manson seit seinem Klassiker "Mechanical Animals" musikalisch kaum mehr etwas gerissen hat. Längst ist er schon mehr für seine Person und seine privaten Exzesse berühmt und respektiert, denn als Musiker.



    Quelle: http://www.laut.de


    Und ich denke, dass sie damit nicht ganz unrecht haben werden. Zumindest, wenn ich mal von Heart_shaped Glasses und If I Was Your Vampire ausgehe.

    Einmal editiert, zuletzt von nihilistic ()

  • Trotz allem sehr subjektiv geschrieben. Nicht wenige finden Holy Wood als das gelungenste Album, und das entstand ja bekanntlich nach Machanical Animals.

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