Viel wurde über die Gründe gemunkelt,die Ende März zur Trennung von John 5 und Marilyn Manson führten,in dessen Diensten der gitarrist seit der "Mechanical Animals-Tour" gestanden hatte.Sogar von einem unkollegialen Rauswurf war die Rede,doch wie so oft ist die Wahrheitauch hier eher unspektakulärer Natur: "Wir waren Freunde und sind nicht im Streit auseinander gegangen",stellt John klar,"auchwenn die presse ees gerne so gehabt hätte.Wir beide haben uns lediglich in unterschiedliche Richtungen bewegt.Ich wollte Instrumentalmusik machen und mit einer anderen Band zusammenarbeiten,und er mit anderen Bandmitgliedern." Einen dieser Wünsche hat sich der Saitenmann,der nebenbeinoch als fest angestellter Songwriter für das Label Chrysalis komponiert,mit der Veröffentlichung seines ersten Solo-Albums Vertigo nun erfüllt,dessen Titel übrigens keine Reverenz an den gleichnamigen Hitchcock-Klassiker ist,wie John erläutert: "Während der letzten tour mit Marilyn Manson gab es in meiner Familie drei Todesfälle,und es war wirklich schwer,damit fertig zu werden. Es ging mir so sehr an die Nieren,dass ich irgendwann unter Schwindelanfällen (lateinisch: Vertigo - Anm.d.Verf.) zu leiden begann.
Daherstammt der Plattentitel."
Wer allerdings von Mr. Lowerys Debut eine Instrumentalversion Manson´scher Stücke erwartet,erlebt so manche Überraschung,denn der Gitarrenvirtuose hat sich mitnichten nur dem harten Rock verschrieben,sondern offenbart daneben seine bereits in Kindertagen geprägte Vorliebe für gänzlich andere Klänge: "Mein Vater hörte Country und Bluegrass,was mich sehr beeinflusst hat. Ich sah mir immer Hee Haw (US-Fernsehshow - Anm.d.Verf.) an und liebte den Typ mit dem Banjo. Mir gefielen seit jeher die Instrumente,die in der Country-Musik zum Einsatz kommen,und es gibt innerhalb dieses Genres einige Shredder. Hoffentlich entsteht dadurch,dass ich diese Musik auf Vertigo präsentiere,ein größeres Interesse an dieser Art zu spielen." Trotz aller Begeisterung ist sich der Vollblutinstrumentalist mit der beeindruckenden,geschätzte 100 Gitarren umfassenden Sammlung jedoch bewusst,dass sich vermutlich nicht jeder für den von ihm geschätzten Bluegrass-Sound erwärmen kann,weshalb er nebenbei mit seiner neuen Formation Loser an einem entsprechenden Alternativprogramm arbeitet.
"Das wird radiotauglicher Rock,den man vielleicht mit der musik der Foo Fighters und Queen Of The Stone Age vergleichen könnte",verrät John.
"Wir haben bislang sieben Tracks fertig. Alle,die mit Instrumentalmusik nicht so viel anfangen können,dürften daran mehr Gefallen finden." Dennoch soll Vertigo kein einmaliger Ausflug in die Welt der instrumentalen Klänge bleiben,denn schon schmiedet der 33-jährige Pläne für ein Nachfolgewerk,auf dem einige berühmte Gastmusiker vertreten sein werden,so John: "Ich werde meine Kontakte nutzen,mein kleines schwarzes Buch hervorholen und Leute wie Joey (Jordison - Anm.d.Verf.) von Slipknot anrufen. Und es wird noch manch andere überraschung geben."
Quelle: Orkus Magazine / http://www.john5.com